Schädlingsbekämpfung im Überblick

Unter den Begriff Schädlingsbekämpfung fallen alle Maßnahmen, die der Bekämpfung von Schädlingen dienen. Dies kann durch giftige beziehungsweise chemische Mittel, natürliche Schädlingsfeinde oder physikalische Gerätschaften geschehen.
Chemische Schädlingsbekämpfung
Toxischen Gifte überreizen die Nerven oder dämpfen die Weitergabe der Reize der Nerven.
Bei Insekten und deren Larven kommen Wachstumshemmer/Entwicklungshemmer zum Einsatz. Diese unterdrücken mittels Hormonen das Bilden von Enzymen, die für den Übergang vom Insektenstadium zum nächsten Stadium.
Bei Nagetieren kommen Blutverdünner zum Einsatz, die zu inneren Blutungen führen.
Biozide ist der Oberbegriff für alle Gifte, die chemisch wirken. Diese vernichten pflanzliches und tierisches Leben.
Pestizide vernichten nur tierische Schädlinge.
Insektizide kommen bei der Vernichtung von Insekten zum Einsatz.
Um Nagetiere wie Mäuse und Ratten zu bekämpfen, kommen Rodentizide zum Einsatz.
Zum Bekämpfen durch Entwicklungshemmung von Insekten im Larvenstadium kommen Larvizide zum Einsatz.
Gegen spinnenartige Lebewesen wirken Akarizide.
Bei Pilzbefall werden Fungizide zur Bekämpfung eingesetzt.
Unerwünschte Pflanzen lassen sich mit Herbiziden bekämpfen.
Gegen Vögel kommen Avizide, gegen Schnecken Molluskizide, gegen verschiedenste Fadenwürmer Nematizide, gegen Bakterien Bakterizide und gegen Viren Viruzide zum Einsatz.
Biologische Schädlingsbekämpfung
Ursprünglich galt der Begriff für das Bekämpfen von Schädlingen mit deren natürlichen Gegenspielern. So kommt der Marienkäfer zum Einsatz, wenn die Rosen von Blattläusen befallen sind oder die Schlupfwespe gegen bestimmte Mottenarten. Katzen, die Mäuse und Ratten jagen, zählen unter dem Begriff „Nützlinge“.
Mittlerweile fallen alle ökologischen oder biologischen Bekämpfungsmittel, die nicht chemisch darunter.
Hitze, Austrocknung, Kälte und Strahlung fallen unter physikalische Schädlingsbekämpfung. Alle Fallenarten gegen Ratten, Mäuse, Marder, Waschbären, Fliegen, Flöhe, Insekten und weitere zählen zur mechanischen Schädlingsbekämpfung.
Fallen, die mit Pheromonen und Lockstoffen präpariert sind und männliche Vertreter einer Spezies fangen, zählen zur biotechnischen Schädlingsbekämpfung.
Genauso zählen alle Maßnahmen, die vorbeugend bei Gebäuden und Häusern angewendet werden, zu den biologischen Mitteln. Es müssen Umstände geschaffen werden, die verhindern, dass Schädlinge ins Gebäude kommen und fußfassen können.
Zusätzlich gibt es noch „natürliche Insektizide“. Dazu zählen beispielsweise aus Chrysanthemen gewonnene Pyrethrine, aus Geranien gewonnenes Geraniol oder aus dem Neebaum extrahiertes Neem. Dies bedeutet nicht, dass diese Mittel für Umwelt und Anwender weniger schädlich als chemische Bekämpfungsmittel sind.
Integrierte Schädlingsbekämpfung
Die Integrierte Schädlingsbekämpfung ist im eigentlichen Sinne keine eigenständige Methode der Ungezieferbekämpfung. Im Prinzip vereint sie alle Methoden mit wenig chemischen Einsatz. Dem Schädlingsaufkommen soll zielgenau, effektiv und nachhaltig begegnet werden.
Die Integrierte Bekämpfung ist heutzutage eine Methode, die den gängigsten Lehrmeinungen entspricht und an den meisten Fachschulen gelehrt wird. Mittels dieser Methode sollen chemische Gifte als Einsatzmittel beschränkt werden. Ziel ist, soweit mit biologischen Gegenspielern und physikalisch-technischen Methoden gegen Schädlinge vorzugehen. Integrierte Schädlingsbekämpfung können helfen, Resistenzen gegen Gifte minimieren und Umwelt und Menschen schonen.
Auf dem Papier gibt es klare Reglungen, wie dies umzusetzen ist. Meist besteht bei den Schädlingsbekämpfern ein Interessenskonflikt hinsichtlich Geld und Zeit.